„Denn die ganze Heilige Schrift ist von Gott eingegeben. Sie soll uns unterweisen; sie hilft uns, unsere Schuld einzusehen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen und so zu leben, wie es Gott gefällt“, so heißt es im Brief des Paulus an seinen Mitarbeiter Timotheus (2. Timotheus 3,16 HfA). Würden wir eigentlich sagen, dass wir das auch so sehen?
Denn das hätte dann ja weitreichende Konsequenzen. Wir verstecken uns gerne hinter der Maske des aufgeklärten Menschen im 21. Jahrhundert, der sich natürlich von den Menschen unterscheidet, die zu Jesu Zeiten gelebt haben.
Wir „wissen“ heute angeblich mehr. Aber wissen wir auch mehr, wie das Leben funktioniert? Wir können durch den medizinischen Fortschritt Leben verlängern – aber können wir dem Leben deswegen auch Erfüllung schenken?
Wir können heute analysieren und diagnostizieren, wir können wissenschaftlich arbeiten und Thesen und Antithesen nicht nur aufstellen, sondern sogar verifizieren oder falsifizieren. Ja, wir können sogar mit Fremdwörtern um uns werfen und verstehen deswegen einfache und klare Worte der Bibel deswegen noch lange nicht besser.
Wir können therapieren und den Menschen dennoch nicht das Glück schenken. Und wir bilden uns ein, eine gute Pädagogik entwickelt zu haben und erreichen dennoch nicht, dass Menschen weniger sündigen. Vielleicht ist es gut, die Maske des 21. Jahrhunderts einmal abzulegen und wirklich wieder zu schauen, was die Bibel zu uns, zu unserem Verhältnis zu Gott und unserem Verhältnis zu unserem Nächsten zu sagen hat.
Was, wenn sie wirklich von Gott eingegeben (inspiriert) worden ist? Was, wenn sie uns wirklich unterweisen will; uns hilft, unsere Schuld einzusehen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen und so zu leben, wie es Gott gefällt? Dann wären wir doch ziemlich dumm, wenn wir nicht auf sie hören oder sie noch nicht einmal kennen würden – oder?
Sollen wir also einfach blind vertrauen? Einen Versuch wäre es wert, aber ich als Skeptiker hätte mich damit nicht zufriedengegeben. Wir können, dürfen und sollen gerne unseren Verstand einsetzen, wenn wir die Bibel aufschlagen. Wenn wir aber wollen, dass sie uns etwas zu sagen hat, dann ist es notwendig, auch die Ohren aufzumachen.
Manches, was in der Bibel steht, können wir nicht beweisen. Manches liefert dennoch erstaunliche Hinweise, wenn wir näher forschen. Vor einigen Jahren stand in der Zeitung ein großer Artikel mit dem Titel: „Forscher: Moses hat das Rote Meer tatsächlich geteilt.“ Dort heißt es: „2001 führte der Schwede Dr. Lennart Moller ein Team von Wissenschaftler an, die beweisen wollten, das die Geschichte um Moses‘ Meerteilung mehr als nur ein Mythos ist. 2002 untersuchte Moller zusammen mit Journalisten eines amerikanischen TV-Senders den Grund des Roten Meeres. Dort sollen Relikte der ägyptischen Armee gefunden worden sein“ (Quelle: Fokus.de).
Auch das ist eine spannende Art, an das Thema heranzugehen, indem ich mir die Bibel und die historischen Hinweise anschaue. Das hat ein Mann namens Lew Wallace getan. Er wollte entlarven, dass die Bibel Lüge sei und sie widerlegen. Ergebnis: Er hat herausgefunden, dass die Bibel wirklich das Wort Gottes ist, hat sich bekehrt und dann das epochale Werk „Ben Hur“ geschrieben.
Die Frage ist: Wenn wir wirklich anfangen würden, uns mit der Bibel ernsthaft zu beschäftigen, wenn wir herausfinden würden, dass sie wirklich Gottes Liebesbrief an uns ist, dass sie Autorität hat, weil sie eben von Gott inspiriert wurde, was wären die Konsequenzen, die wir daraus schließen würden?
Würde die Bibel an Wichtigkeit in unserem Leben gewinnen? Würden wir uns dann von ihr unterweisen lassen? Würden wir es zulassen, dass sie „ihren Finger“ in unsere Wunden legt und dass Gott durch sie spricht und uns verändert? Oder bliebe die Bibel dennoch ein verstaubtes Buch im Regal, das zwar weltweit das am meisten verkaufte Buch jedes Jahr ist, aber wahrscheinlich am wenigsten gelesene?
Wie lautet deine Antwort?
Sei gesegnet!
„Entweder ist Gottes Wort Lüge oder es ist Wahrheit. Dann muss ich es akzeptieren, eine Zwischenlösung gibt es nicht“ (Karl Theodor Jaspers).